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Austausch mit Prof. Burghof

Unterstützung muss auch bei den Kleinen ankommen

Unterstützung muss auch bei den Kleinen ankommen

Prof. Dr. Hans-Peter Burghof ist als Leiter des Lehrstuhls für Bankwirtschaft an der Universität Hohenheim ein bundesweit gefragter Experte für Wirtschaft und Finanzen. „In den aktuellen Krisenzeiten sind ja Wissenschaftler sehr gefragt“, führte Swen Menzel, CDU-Vorsitzender in Herrenberg und Kandidat für die CDU-Landtagsnominierung im Wahlkreis Leonberg-Herrenberg, in die Runde ein. Menzel, selbst Dipl. Betriebswirt (BA) und Stv. Abteilungsdirektor bei einer großen Bank und Burghof waren sich allerdings einig, dass das momentan eher für Virologen als für Wirtschaftswissenschaftler gilt.

In der Telefon- und Webkonferenz der CDU Herrenberg, organisiert und durchgeführt gemeinsam mit der Jungen Union und Senioren Union, wurde aber schnell klar, dass gerade auch der Blick eines Experten aus der Welt der Banken und der Wirtschaft aktuell höchst interessant und relevant ist. Burghof führte mit der Frage ein, welchen Schaden Wohlstand und Wohlfahrt in der aktuellen Coronakrise nehmen können. Die Orientierung an einzelnen Aggregaten und Zielgrößen ist es für ihn nicht. „Auch Kurzarbeit ist Arbeitslosigkeit“, so Burghof, der das System der Kurzarbeit aber schätzt. Der Wohlstand und Veränderungen werden normalerweise am BIP oder BSP (Brutto-Inlands-/Brutto-Sozialprodukt) gemessen. In der Coronakrise findet Burghof aber, müsse man auch das hinterfragen. Der Staat kann das BSP ausweiten, aber wo ist der Nutzen? Schäden durch Corona seien mit dem BSP schwer zu quantifizieren. „Ein substanzieller Schaden wäre, wenn Banken keine Kredite mehr vergeben und keine Investitionen mehr unterstützen würden“, so Burghof. Er betonte, dass Banken in der aktuellen Krise aber gerade große Verantwortung übernehmen, indem sie Kredite an Unternehmen mit Liquiditätsengpässen vergeben. Insofern hält er auch die derzeitigen Kreditprogramme der KfW für grundsätzlich gut. Ebenso positiv sieht er, dass die EZB für genügend Liquidität sorgt. Mögliche Problemfelder sieht Burghof darin, dass sich eine Verzerrung zwischen kleineren und größeren Marktteilnehmern ergeben kann, u.a. durch Lobbying. „Unterstützung muss aber gerade auch bei den Kleinen ankommen“, fordert Burghof insbesondere weil Baden-Württemberg von kleinen und mittelständisch geprägten Unternehmen lebt.

 Zur Diskussion um Aufsichtsratsmandate führt er an, dass die Fähigkeit, von Staats-Seite Investments zu begleiten schwierig sei. Vielmehr sieht er die Banken weiterhin in der Verantwortung, die Investitionsentscheidungen besser als Staatsbeamte treffen können. Dafür müssen die Banken handlungsfähig bleiben, auch mit einem zurückschrauben von zu viel Aufsicht, so Burghof. „Auch das gehört zur Unterstützung der Kleinen, dass Anforderungen nicht so überbordend sind, dass sie einzelne Marktteilnehmer sie nicht mehr erfüllen können“, ergänzte Swen Menzel, auch im Hinblick auf kleinere Einheiten in den Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken, die einen wichtigen Teil des im internationalen Vergleich starken deutschen Bankensystems darstellen.

Das digitale Lernen, auch an der Universität, war ein weiteres Thema der Diskussionsrunde. Einigkeit bestand, dass Digitalisierung ein Gewinner aus der Krise sein, aber auch Grenzen der Digitalisierung bestehen. Swen Menzel fasst zusammen: „Wir müssen gerade auch die Chancen aus Krisen nutzen. Bildung digitaler machen. Den persönlichen Austausch kann man dadurch aber nicht ersetzen.“

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Unterstützung muss auch bei den Kleinen ankommen

Unterstützung muss auch bei den Kleinen ankommen

Prof. Dr. Hans-Peter Burghof ist als Leiter des Lehrstuhls für Bankwirtschaft an der Universität Hohenheim ein bundesweit gefragter Experte für Wirtschaft und Finanzen. „In den aktuellen Krisenzeiten sind ja Wissenschaftler sehr gefragt“, führte Swen Menzel, CDU-Vorsitzender in Herrenberg und Kandidat für die CDU-Landtagsnominierung im Wahlkreis Leonberg-Herrenberg, in die Runde ein. Menzel, selbst Dipl. Betriebswirt (BA) und Stv. Abteilungsdirektor bei einer großen Bank und Burghof waren sich allerdings einig, dass das momentan eher für Virologen als für Wirtschaftswissenschaftler gilt.

In der Telefon- und Webkonferenz der CDU Herrenberg, organisiert und durchgeführt gemeinsam mit der Jungen Union und Senioren Union, wurde aber schnell klar, dass gerade auch der Blick eines Experten aus der Welt der Banken und der Wirtschaft aktuell höchst interessant und relevant ist. Burghof führte mit der Frage ein, welchen Schaden Wohlstand und Wohlfahrt in der aktuellen Coronakrise nehmen können. Die Orientierung an einzelnen Aggregaten und Zielgrößen ist es für ihn nicht. „Auch Kurzarbeit ist Arbeitslosigkeit“, so Burghof, der das System der Kurzarbeit aber schätzt. Der Wohlstand und Veränderungen werden normalerweise am BIP oder BSP (Brutto-Inlands-/Brutto-Sozialprodukt) gemessen. In der Coronakrise findet Burghof aber, müsse man auch das hinterfragen. Der Staat kann das BSP ausweiten, aber wo ist der Nutzen? Schäden durch Corona seien mit dem BSP schwer zu quantifizieren. „Ein substanzieller Schaden wäre, wenn Banken keine Kredite mehr vergeben und keine Investitionen mehr unterstützen würden“, so Burghof. Er betonte, dass Banken in der aktuellen Krise aber gerade große Verantwortung übernehmen, indem sie Kredite an Unternehmen mit Liquiditätsengpässen vergeben. Insofern hält er auch die derzeitigen Kreditprogramme der KfW für grundsätzlich gut. Ebenso positiv sieht er, dass die EZB für genügend Liquidität sorgt. Mögliche Problemfelder sieht Burghof darin, dass sich eine Verzerrung zwischen kleineren und größeren Marktteilnehmern ergeben kann, u.a. durch Lobbying. „Unterstützung muss aber gerade auch bei den Kleinen ankommen“, fordert Burghof insbesondere weil Baden-Württemberg von kleinen und mittelständisch geprägten Unternehmen lebt.

 Zur Diskussion um Aufsichtsratsmandate führt er an, dass die Fähigkeit, von Staats-Seite Investments zu begleiten schwierig sei. Vielmehr sieht er die Banken weiterhin in der Verantwortung, die Investitionsentscheidungen besser als Staatsbeamte treffen können. Dafür müssen die Banken handlungsfähig bleiben, auch mit einem zurückschrauben von zu viel Aufsicht, so Burghof. „Auch das gehört zur Unterstützung der Kleinen, dass Anforderungen nicht so überbordend sind, dass sie einzelne Marktteilnehmer sie nicht mehr erfüllen können“, ergänzte Swen Menzel, auch im Hinblick auf kleinere Einheiten in den Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken, die einen wichtigen Teil des im internationalen Vergleich starken deutschen Bankensystems darstellen.

Das digitale Lernen, auch an der Universität, war ein weiteres Thema der Diskussionsrunde. Einigkeit bestand, dass Digitalisierung ein Gewinner aus der Krise sein, aber auch Grenzen der Digitalisierung bestehen. Swen Menzel fasst zusammen: „Wir müssen gerade auch die Chancen aus Krisen nutzen. Bildung digitaler machen. Den persönlichen Austausch kann man dadurch aber nicht ersetzen.“

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